Mittwoch, 29. August 2012

Die Stille am Horizont

Manchmal hört man die Stille.

Es gibt Momente, da sitze ich auf der Terrasse und schaue in die Hügel. Und in seltenen Momenten hört man rein gar nichts. Nicht einmal Vögel oder Flugzeuge.

Dann habe ich das Gefühl, dass die Welt nur weit draussen am Horizont stattfindet. Dazwischen ein Gürtel, in dem nichts passiert. Der beharrlich alle Begehrlichkeiten der Welt abschottet.

Dann wird mir bewusst, dass mein Interesse an Technik nicht mehr existent ist. Und irgendwie ist es mir in solchen Momenten auch egal. Es war mir schon immer suspekt, wie gewisse Freaks sich jedes Mal auf die neue iPhone Version geworfen haben. Etwas Unnötigeres als iPhone und iPad und Co. gibt es nicht. Rausgeworfenes Geld - nur Apple freuts.

Und jetzt ist mir sämtliche Technik fremd. Als ich den Keller räumte und all meine technischen Sachen sah, fühlte ich nichts. Vieles habe ich fortgeworfen. Es würde mir aktuell nicht mal gross was ausmachen, alles wegzugeben.

Meine Projekte, die ich mit viel Herzblut für Kunden aufgebaut habe: Uninteressant.

Ein Effekt der Depression oder der Medis? Auf jeden Fall schottet sich das Gehirn ab.


Und dann höre ich die Stille, welche bei mir einkehrt.

In einem gewissen Sinne ist es auch eine wohltuende, reinigende Stille. Der "Lärm" der Projekte, der Kunden ist weg. Im Kopf hat wieder anderes Platz als nur Planungen, Mails, Support, Zeitpläne, Systemkonzepte, Fehlersuche, Bestellabläufe und dergleichen. Plötzlich merkt man, dass man noch einen Körper und eine Seele hat...
 
Wie weit man vom Leben abdriften kann?

Ich muss mich wieder neu erfinden.




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